Was tun, wenn das Bild langweilig ist?
Gestern hat mir mein Bild überhaupt nicht gefallen. Es war mir zu langweilig. Ich war schon wieder dabei, ganz präzise, ganz exakt zu malen. Aber das will ich doch nicht. Und was hab ich gemacht?
Ich habe einfach rotzfrech Farbe drauf geklatscht. Das brauche ich ab und zu. Das ist Aufatmen. Wenn ich Farbe nehme, und mit kräftigen Pinselstrichen, Licht und Schatten und Akzente setze.
Das ist ein enormer Wechsel zwischen „ah, diesem Oh, immer feiner und immer vorsichtiger“ und diesen kräftigen Bewegungen.
Ich habe das auch, dieses immer vorsichtiger – nicht nur meine Teilnehmer. Ich kenne das auch, schließlich male ich auch altmeisterlich.
Ich höre oft: „Wenn ich jetzt noch weitermache, dann wird’s schlimmer. Dann habe ich Angst es zu versauen.“ Für mich steckt in dieser Aussage: Ich bin noch nicht so zufrieden und glücklich mit meinem Bild und würde gerne noch etwas verändern. Also auf der einen Seite würde ich mich gerne trauen etwas zu ändern, aber dann traue ich mich lieber nicht.
Wenn du sagst: „Ich finde es einfach genial so“ Das ist eine Aussage! So kann ich ein Bild beenden. Aber so dieses: Ich weiß nicht. Wenn ich jetzt noch weiter mache, könnte ja etwas passieren. Gerade dann braucht es noch ein Volldrauf.
Und ich liebe es, wenn ich Menschen Mut machen kann, das auszuprobieren. Das ist so schön, wenn das auf fruchtbaren Boden fällt und plötzlich macht es klick und dann werden sie immer mutiger und trauen sich auf einmal. Das ist herrlich.
Bist du auch mutig? Traust du dich auch einfach rotzfrech drauf?
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